Biber

Castor fiber

Biber

Castor fiber

Biber sind Säugetiere und die zweitgrößten Nagetiere der Erde. Sie werden nur noch von den Capybaras (Wasserschweinen) in Mittel- und Südamerika übertroffen.
Biber erreichen eine Körperlänge von bis zu 130 cm und ein Gewicht von etwas über 30 kg. Das meist braune Fell ist sehr dicht und schützt vor Nässe und Auskühlung. Männchen und Weibchen sind nur schwer zu unterscheiden. Säugende Weibchen sind an den größeren Zitzen zu erkennen, ansonsten muss nach einem Penisknochen abgetastet werden. Kennzeichnend für den Biber sind sein breiter, abgeplatteter und mit lederartiger Haut bedeckter unbehaarter Schwanz, der Kelle genannt wird, und die Schwimmhäute zwischen den Zehen der Hinterpfoten.

Wo lebt der Biber?

Biber leben auf dem nordamerikanischen Kontinent, in Europa und in weiten Teilen Asiens. Durch die Jagd des Menschen aufgrund seines dichten Fells und seines essbaren Fleisches ist er in Europa fast ausgerottet worden. Durch Schutz und Auswilderungen haben sich die Bestände in Europa wieder erholt. In Deutschland hat der Biber beispielsweise im Biosphärenreservat Mittelelbe wieder ein großes Verbreitungsgebiet und gute Lebensbedingungen.

Wie alt kann der Biber werden?

Biber haben eine Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren. Biber in menschlicher Obhut können sogar 19 Jahre alt werden.

Wie lebt der Biber?

Biber bewohnen als Familien fließende und stehende Gewässer und deren Uferbereiche. Sie sind sehr gute Schwimmer und können bei Gefahr auch mal bis zu 20 Minuten abtauchen. Sie sind überwiegend nachtaktive Tiere und bewohnen mit ihren diesjährigen Jungtieren und den Geschwistern aus dem Vorjahr ein Biberrevier. Ein aus Holzknüppeln, Wasserpflanzen und Schlamm gebauter Bau, dessen Eingang möglichst immer unter der Wasserlinie liegt, ist die Biberburg. Der Wohnkessel liegt oberhalb der Wasserlinie im Trockenen. Die Tiere bauen Dämme quer zum Fließgewässer und regeln damit den Wasserstand ihres Gewässers. Im Mai werden bis zu vier Jungtiere geboren. Behaart und schon sehend werden sie zwei Monate gesäugt und im dritten Lebensjahr müssen sie die Familie verlassen, ein neues Revier suchen und eine eigene Familie gründen.

Was frisst der Biber?

Biber sind reine Pflanzenfresser. Kräuter, Sträucher, Wasserpflanzen, Gräser, Schilf, Rinde, Zweige und Knospen von Laubbäumen (z. B. Pappel, Weide, Erle) stehen auf ihrem Speiseplan.

Besonderes

Die Anwesenheit des Bibers erkennst du meistens deutlich an den „Biberkegeln“. Dies sind sanduhrförmig angenagte Bäume. Das Holz der Bäume dient dem Biber zum Nahrungserwerb und als Bauholz für seine Burg und den Damm.

Der Biber hält keinen Winterschlaf und muss weiter Nahrung aufnehmen. Das kalte Wasser ist kaum ein Problem. Sein Pelz besteht aus bis zu 23.000 Haaren pro cm² (wir Menschen haben etwa 600 Haare pro cm² auf dem Kopf) und ist gut mit einem öligen Sekret aus einer Drüse gefettet, welches das Tier vor Nässe und Kälte schützt. Um auch bei einem völlig zugefrorenen Gewässer noch etwas Fressbares zu haben, legen Biber Vorräte an. Sie verankern auf dem Gewässergrund Zweige und Äste in großer Zahl, was als Nahrungsfloß bezeichnet wird! Zum Fressen geht es dann aber in den trockenen Bau.

Schutz

Vor langer Zeit galt der Biber in Europa als Fisch, da er im Wasser lebt und einen schuppigen, dem Fisch ähnlichen Schwanz hat. Der Biber wurde aufgrund seines Fleisches und seines wertvollen Pelzes fast ausgerottet. Es gab nur noch kleinste Bestände in Deutschland, z. B. an der Mittelelbe bei Magdeburg. Durch Unterschutzstellung und mit der Hilfe vieler Naturschützer hat sich der Bestand erholt.

Gerade durch ihre Dammbauten nehmen Biber sehr starken Einfluss auf ihre Umgebung, die Dämme führen z. B. zu Überflutungen von Wiesen, Äckern und Feldern. Auch ihre Baumfällaktionen sind nicht immer gern gesehen. Der Biber gehören aber immer noch zu den bedrohten Tierarten und wird geschützt. Dieser Schutz gilt auch seinem Lebensraum. Es ist nicht erlaubt, Biber zu jagen oder ihre Dämme und Burgen zu zerstören.

Geschrieben von Uwe Brückner