Schwarze Röhrenspinne

Eresus kollari

Schwarze Röhrenspinne

Eresus kollari

Die Schwarze Röhrenspinne wird auch Rote Röhrenspinne genannt. Das Weibchen ist schwarz und mit knapp 2 cm Größe doppelt so groß und fast 3 mal so schwer wie das Männchen. Das Männchen hat einen scharlachroten Hinterleib mit 4 schwarzen Punkten, fast wie ein Marienkäfer. Das dient der Abschreckung von Fressfeinden.

Wo lebt die Schwarze Röhrespinne?

Im Mittelmeergebiet ist die Röhrenspinne weit verbreitet. Bei uns kommt sie in Gebieten vor, wo es warm und trocken ist, wie an Südhängen, auf steinigen Trockenrasen oder in sandiger Heide. Diese Bedingungen liegen in Deutschland nur in klimatisch günstigen Gebieten vor, wie im Rhein- und Nahetal, der Lüneburger Heide, der Lausitz und im Naturpark Kyffhäuser.

Wie alt kann die Schwarze Röhrenspinne werden?

Die Spinne kann bis zu 4 Jahre alt werden.

Wie lebt die Schwarze Röhrenspinne?

Im Spätsommer (August/September) kann man die prächtig gefärbten männlichen Röhrenspinnen im sonnigen, offenen Gelände auf Wanderschaft sehen. Sie sind auf der Suche nach einem Weibchen. Röhrenspinnen leben kolonieweise in 10 cm tiefen Erdröhren. Diese Erdröhren sind mit Spinnseide ausgekleidet und dienen als Wohnung. Über Fangfäden am Röhrenausgang werden Laufkäfer, Mistkäfer oder andere Spinnenarten zur Beute.

Hat das Männchen ein Weibchen gefunden, so zieht es zu ihr in die Röhre. Es lebt mit dem Weibchen zusammen in der Röhre. Hier paaren sie sich auch.

Das Weibchen spinnt einen Kokon für die gelegten Eier. Diesen transportiert es bei Kälte tief in die Röhre und bei Wärme nach draußen. Wenn die Jungspinnen geschlüpft sind, werden sie vom Weibchen mit vorverdautem Futterbrei ernährt. Wenn die Jungspinnen ihre Geburtsröhre verlassen, suchen sie sich eine eigene Röhre in der Nähe. Deshalb kann man Röhrenspinnen in Kolonien finden. 4 Jahre brauchen die Jungspinnen, bis sie sich selber fortpflanzen und dann sterben.

Was frisst die Schwarze Röhrenspinne?

Röhrenspinnen heften ihre Fangfäden an Steine und Pflanzen in der Nähe ihrer Röhre. Mit den Fangfäden werden große Käfer wie Laufkäfer und Mistkäfer gefangen, aber auch andere Spinnen. Die Röhrenspinne gibt ein Sekret (Verdauungsenzym) in das Beutetier, damit es sich innerlich auflöst und ausgesogen werden kann.

Besonderes

Die auffällige Färbung des Männchens ist überlebenswichtig. Fast jeder Vogel kennt den bitteren Geschmack eines Marienkäfers und meidet ihn. Durch die ähnliche Färbung des Hinterleibes des Männchens ist sein Überleben wahrscheinlicher.

Schutz

Auf der Roten Liste Thüringen ist die Schwarze Röhrenspinne als „gefährdet“ eingestuft, für Deutschland gilt sie als „stark gefährdet“. Nach Bundesartenschutzverordnung ist sie besonders geschützt.
Das Offenhalten der Südhänge, Heiden und Sandtrockenrasen trägt zu ihrem Schutz bei.

Geschrieben von Jürgen Thomas