Silberreiher

Ardea alba

Silberreiher

Ardea alba

Der Silberreiher trägt ein reinweißes Gefieder. Er wird 85-100 cm lang und kann seine Flügel bis zu 1,70 Meter weit aufspannen. Sein Gewicht beträgt 1-1,5 kg.
Silberreiher haben im Gegensatz zu anderen Reiherarten keine Schmuckfedern am Hinterkopf, dafür aber an den Schultern. Außerdem haben sie schwarze Beine und einen gelben Schnabel, der zur Brutzeit fast schwarz wird.

Wo lebt der Silberreiher?

Silberreiher sind auf allen Kontinenten außer der Antarktis verbreitet. In Europa liegt der Schwerpunkt in Süd- und Mitteleuropa.
Silberreiher leben und brüten in Feuchtgebieten. Das können Schilfgürtel am Rand von Seen, Flüssen und Altarmen sein oder Sümpfe mit vielen Bäumen und Büschen. Außerhalb der Brutzeit halten sie sich auch gern im Grünland, auf Wiesen und Feldern, auf.

Wie alt kann der Silberreiher werden?

Silberreiher können bis zu 20 Jahre alt werden. Allerdings überlebt nur ein Viertel der Silberreiher das erste Lebensjahr.

Wie lebt der Silberreiher?

Silberreiher paaren sich für eine Brutsaison miteinander und sind in dieser Zeit ihrem Brutpartner treu. Das nennt man monogame Saisonehe. Männchen und Weibchen bauen zusammen das Nest. Es besteht aus Schilfhalmen und liegt oft im dichten Röhricht versteckt. Im April oder Mai legt das Weibchen 3-5 Eier, um die sich beide Partner kümmern. Nachdem die Jungen flügge geworden sind, lebt die Familie noch eine Weile zusammen, bevor eine Zerstreuungswanderung einsetzt: Dann zieht jeder seiner eigenen Wege.

Silberreiher gehören zu den Teilziehern. Je nachdem, wie streng der Winter ist, bleiben sie entweder nah bei ihren Brutgebieten oder ziehen ein Stück weiter weg.

Was frisst der Silberreiher?

Silberreiher fressen sehr gern Amphibien und Fische. Manchmal ergänzen auch Mäuse und Insekten ihren Speiseplan. Bei der Nahrungsbeschaffung sind sie genauso geduldig wie ihre Verwandten, die Graureiher: Entweder waten sie ganz langsam durch seichtes Wasser und schleichen sich so an ihre Beute heran, oder sie stehen eine lange Zeit vollkommen unbeweglich da und warten, bis sich ein Beutetier von allein nähert. Dann stoßen sie blitzschnell mit ihrem Schnabel zu.

Besonderes

Ursprünglich aus dem Süden und Südosten Europas kommend, kann man Silberreiher im Lauf der letzten Jahrzehnte auch immer öfter in Deutschland beobachten. Hier bilden sie mittlerweile große Gemeinschaften, in denen sie gemeinsam rasten. Diese Gemeinschaften können bis zu 300 Tiere umfassen.

Der erste Nachweis von brütenden Silberreihern in Deutschland gelang aber erst im Jahr 2012 ganz im Osten des Landes.

Schutz

Silberreiher waren zu Beginn des 20. Jahrhunderts fast vollständig ausgerottet. Ein Grund dafür war, dass ihre schönen langen Schmuckfedern als Dekoration für Hüte sehr beliebt waren.
Doch man griff noch rechtzeitig ein und verbot die Jagd auf Silberreiher. Außerdem wurden Brutkolonien der Reiher geschützt und bewacht. Bis heute konnten sich die Silberreiher wieder erholen. Sie sind in Europa nicht mehr gefährdet.
Die Silberreiher konnten ihr Brutgebiet sogar erweitern und brüten jetzt auch in nördlicher gelegenen Ländern wie Polen und den Niederlanden.

Geschrieben von Lena Seifert