Linde

Tilia platyphyllos

Linde

Tilia platyphyllos

Die Sommerlinde kann bis zu 40 m hoch werden. Besonders auffällig sind ihre rundlichen, herzförmigen Blätter. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün und behaart. Die Borke (äußerste Schicht der Rinde) ist dunkelgrau und hat lange Risse. Sie blättert jährlich ab.

Die Blüten der Linde sind gelb und duften stark. Zwei­­ bis fünf Blüten hängen zusammen an einer Rispe. Die Früchte der Sommerlinde sind fünfkantig, verholzt und samtig behaart.

Wo lebt die Linde?

Die Sommerlinde ist in Mittel- und Südeuropa heimisch. Sie kommt allerdings sehr selten wild vor, stattdessen wird sie häufig als Park- und Alleebaum angepflanzt.

Wie alt kann die Linde werden?

Linden können häufig bis zu 1000 Jahre alt werden. Im Volksmund wird behauptet, dass Linden 300 Jahre kommen, 300 Jahre stehen und 300 Jahre vergehen. Ihre Langlebigkeit erhalten sie durch neue Innenwurzeln, die vom alten Stamm aus in den Boden wachsen, sich dort verankern und eine junge Krone bilden, wenn der alte Baum abstirbt. Die Linde verjüngt sich also von innen heraus.

Was braucht die Linde?

Die Sommerlinde ist sehr anspruchsvoll. Sie braucht nährstoffreiche und frische Böden, die lehmig oder sandig-lehmig sind. Ihr Standort sollte sonnig bis halbschattig sein. Sie ist sehr empfindlich gegen Spätfrost.

Da die Sommerlinde ein Tiefwurzler ist, der eine sehr hohe Austriebskraft hat, kann sie sich an schuttreichen Hangstandorten gegenüber anderen Baumarten durchsetzen. Man findet sie daher häufig in Hangschuttwäldern und Schluchtwäldern.

Wie wird die Linde genutzt?

Das Holz der Sommerlinde ist biegsam, leicht zu spalten und gut zu bearbeiten. Deshalb wird es viel von Drechslern und Holzbildhauern genutzt. Das Holz findet Verwendung bei Spielwaren-, Schuh- und Prothesenfabrikanten sowie bei der Herstellung von Musikinstrumenten und Kuckucksuhren.
Des Weiteren dient die Blüte der Sommerlinde in der Imkerei als gute Bienenweide.
Die Linde gehört außerdem zu den Heilpflanzen. Lindenblütentee hilft bei fiebrigen Erkältungen und leichten Infekten.

Wie sieht die Vegetationsperiode der Linde aus?

Die Sommerlinde blüht im Juni. Damit ist sie die in Mitteleuropa am frühesten blühende Lindenart. Die Bestäubung findet durch Fremd- bzw. Tierbestäubung statt. Ihre Fruchtreife erreicht die Linde dann im September. Die Fruchtstände werden vom Wind verbreitet, hängen aber an den kahlen Bäumen oft noch bis zum Spätwinter.

Besonderes

Im Mittelalter war das weiche Lindenholz als heiliges Holz bekannt und wurde zum Schnitzen von religiösen Figuren und Altarbildern verwendet.

1991 wurde die Sommerlinde zum Baum des Jahres gewählt.

Schutz

Die Sommerlinde ist weit verbreitet und wegen ihrer Häufigkeit nicht gefährdet. Zahlreiche Pilz- und Insektenarten leben auf ihr, keine davon ist jedoch schädlich.

Geschrieben von Milena Krüger