Wanderfalke

Falco peregrinus

Wanderfalke

Falco peregrinus

Wanderfalken können eine Körperlänge von 35-51 cm und eine Flügellänge von 29-38 cm erreichen und 550-1300 Gramm wiegen. Die Weibchen sind in der Regel größer als die Männchen. Ausgewachsene Wanderfalken sind auf der Oberseite dunkel-blau-grau gefiedert und auf der Unterseite weiß bis cremefarben mit dunklen Querbändern. An den Wangen verläuft bei ihnen ein dunkler Bartstreif. Die Wachshaut, Beine und Augenringe sind gelb. Typisch sind außerdem die spitz zulaufenden Flügel, sowie der mittellange abgerundete Schwanz.

Wo lebt der Wanderfalke?

Der Wanderfalke kommt auf fast jedem Kontinent, außer in der Antarktis vor. Somit ist er der am weitesten verbreitete Vogel der Welt. Diese Verbreitung verdankt der Wanderfalke seiner anspruchslosen Lebensweise, denn er benötigt lediglich einen gesicherten Brutplatz, wie zum Beispiel die Felswände der Sächsischen Schweiz, einen freien Luftraum und genug Vögel zum Jagen. Seit einigen Jahren nistet er sogar auf Hochhäusern in Städten.

Wie alt kann der Wanderfalke werden?

Wanderfalken erreichen in freier Wildbahn ein Alter von über 15 Jahren.

Wie lebt der Wanderfalke?

Wanderfalken sind lebensraumbedingt Stand- oder Zugvögel. In Mittel- und Osteuropa wandern überwiegend die Jungvögel, die Altvögel sind hier Standvögel. Die Paarungszeit beginnt bei ihnen im Januar mit einer eher unauffälligen Balz. Hierbei kreisen beide Partner über dem Revier. Einige Wochen vor der Eiablage beginnt das Männchen dann, das Weibchen zu füttern und wenig später versucht es, anhand von Kratzen auf dem Boden und Rufen, das Weibchen an einen geeigneten Brutplatz zu locken. Wanderfalken sind keine Nestbauer, sondern nutzen entweder Nester anderer Vögel oder nisten auf blankem Boden. Die Brut beginnt im März oder April und dauert 34-38 Tage, wobei meist 3-4 Eier ausgebrütet werden. Die Jungvögel sind nach etwa 42-46 Tagen flügge.

Was frisst der Wanderfalke?

Die Hauptbeute mitteleuropäischer Wanderfalken sind Tauben, Drosseln und Stare. Aber auch sämtliche anderen Vögel werden erbeutet, solange sie nicht über 500 g wiegen.

Besonderes

Der Wanderfalke erbeutet seine Nahrung mittels eines gezielten Sturzfluges, bei dem er extreme Geschwindigkeiten erreichen kann. Die Beute wird oft schon durch den Aufprall getötet. Wenn der Aufprall sie nur verletzt, tötet der Wanderfalke seine Beute durch einen Biss in den Nacken. Falls das Beutetier den Wanderfalken rechtzeitig bemerkt, beginnt es meist, enge Kreise zu fliegen, welche der Falke aufgrund seiner hohen Geschwindigkeit nicht mitfliegen kann und somit die Beute verfehlt. Durch die Erschließung von Städten als Lebensraum jagen Wanderfalken bei guter Beleuchtung sogar während der späten Dämmerung noch erfolgreich Nachtzieher wie Rallen oder Wachteln.

Schutz

Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden Wanderfalkenbestände von Taubenzüchtern und Eiersammlern dezimiert. Hinzu kam nach 1950 ein massiver Bestandseinbruch durch das Insektizid „DDT“, welches sich im Körper von Greifvögeln anreicherte und bewirkte, dass die Eierschalen von Greifvogeleiern 20% dünner wurden als normal. Dadurch zerbrachen die Eier bereits bei der Brut. Daraufhin wurde das Insektizid in sämtlichen Industriestaaten verboten. In den letzten Jahren haben sich die Wanderfalkenbestände wieder erholt und der Wanderfalke gilt heute, laut der Naturschutzgesellschaft IUCN, als weltweit ungefährdet.

Geschrieben von Jonas Knublauch