Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Phengaris nausithous/ Phengaris teleius

Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Phengaris nausithous/ Phengaris teleius

Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist ein kleiner Schmetterling, der auf der Unterseite seiner braunen Flügel schwarze Augenflecke mit weißer Umrahmung hat. Beim Männchen schimmern im Flug die Oberflügel blau. Es gibt zwei Arten, die sich sehr ähneln: Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist insgesamt dunkler gefärbt als der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Die Flügelspannweite beträgt gerade einmal 35 bis 40 mm.

Wo lebt der Wiesenknopf-Ameisenbläuling?

Den Wiesenknopf-Ameisenbläuling findest du relativ häufig in Deutschland und Polen. Er ist vorrangig in Mittel- bis Südosteuropa verbreitet. Dabei bevorzugt er feuchte und wechselfeuchte Wiesen. Das wichtigste ist dabei, dass es den Großen Wiesenknopf, eine Pflanze, regelmäßig gibt und Kolonien von Ameisen zu finden sind. (Warum? Schaue dir die Punkte Lebensweise und Besonderheiten an.)

Wie alt kann der Wiesenknopf-Ameisenbläuling werden?

Ein Lebenszyklus der Schmetterlingsart dauert etwa ein Jahr.

Wie lebt der Wiesenknopf-Ameisenbläuling?

Seine Eier legt der Falter ausschließlich in die Blütenstände des Wiesenknopfs. Deshalb ist diese Pflanze auch so wichtig für ihn. Die Raupen fressen die Blütenstände von innen ab und lösen sich anschließend von der Pflanze. Nun lässt sich die Raupe von Ameisen „adoptieren“ und verbringt die Zeit, bis sie zum Schmetterling wird, bei den Ameisen. Schließlich fliegt der Schmetterling für wenige Tage bis zu einer Woche aus, um sich wieder zu paaren, Eier in den großen Wiesenknopf zu legen und das Ganze beginnt von vorn.

Was frisst der Wiesenknopf-Ameisenbläuling?

Der Falter ernährt sich vom Nektar des Großen Wiesenknopfs. Der Wiesenknopf ist eine Pflanze mit blutroten, eiförmigen Blütenköpfchen. Deshalb hat er auch noch den Namen „Blutströpfchen“.

Besonderes

Wenn die Schmetterlingsraupe sich von Ameisen adoptieren lässt, ist das schon etwas ganz Besonderes, denn eigentlich töten Ameisen Raupen und schleppen sie als Beute nach Hause. Allerdings lieben Ameisen zuckersüßen Pflanzensaft und die Raupe des Wiesenknopf-Ameisenbläulings strömt honigähnlichen Geruch aus. Wenn die Ameisen sie als leckere Honigquelle in ihre Behausung geschleppt haben, frisst sich die Raupe in der folgenden Zeit an bis zu 600 Ameisenlarven satt.

Schutz

Der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ist besonders gefährdet, weil er speziell auf  den Großen Wiesenknopf und eine bestimmte Ameisenart angewiesen ist, um zu überleben. Es kommen also viele Einzelheiten zusammen, die passen müssen.
Durch intensive landwirtschaftliche Nutzung beispielsweise ist der Große Wiesenknopf vielerorts verschwunden. Wenn der Landwirt zum falschen Zeitpunkt (also kurz nach der Eiablage) die Wiese mäht, kann eine ganze Population von Wiesenknopf-Ameisenbläulingen ausgelöscht werden. Deshalb ist der Schmetterling in der EU unter besonderen Schutz gestellt. So muss beim Bau von neuen Straßen darauf geachtet werden, dass sein Lebensraum erhalten bleibt.

Geschrieben von Tina Gulich